Soziales Lernen



Grundsätzliches


Die Europaschule Kamp-Lintfort versteht sich als „Soziale Schule“.
Das Soziale Lernen ist somit ein weiterer Baustein unseres pädagogischen Konzeptes.
Die Schüler*innen lernen ein Handeln nach demokratischem Selbstverständnis, welches auch Ausdruck in den Schulregeln, den sog. SLOFFI – Regeln findet:

Schüler*innen –
lernen – organisiert – friedlich – freundlich – interessiert



Den Lehrer*innen der Europaschule ist es demnach ein großes Anliegen, unseren Schüler*innen im Sinne der Demokratiepädagogik Erfahrungs- und Handlungsfelder zu eröffnen, die ihnen erlauben, demokratische Kompetenzen zu erwerben: Sie sollen Orientierungs- und Deutungswissen aufbauen, Urteils- und Entscheidungsfähigkeit entwickeln und ihre schulische und außerschulische Lebenswelt in Übereinstimmung mit demokratischen Werten aktiv und verantwortungsvoll mitgestalten.
Ziel demokratiepädagogischen Handelns ist der Erwerb demokratischer Handlungskompetenz. Diese schließt die kognitive Fähigkeit, die ethische Reflexion und die soziale Bereitschaft ein, an demokratischen Gesellschafts- und Lebensformen teilzuhaben und diese in Gemeinschaft mit anderen aktiv zu erleben und zu gestalten.

Demokratie wird an der Europaschule als „Nahraum“- und „Alltagsdemokratie“ verstanden. In diesem Kontext reicht Demokratie bis hin zu den Werthaltungen, Neigungen und Dispositionen der Einzelnen gegenüber dem „Anderen“ und gegenüber der Gemeinschaft, zu der jeder gehört und von der jeder Teil ist.
Somit wurde von der Europaschule von Beginn an großer Wert darauf gelegt, dass sich demokratiepädagogisches Handeln auch auf demokratieförderliche Kooperationen im schulischen Umfeld richtet, denn zur Entwicklung demokratischer Kompetenz trägt es in besonderem Maße bei, wenn Schüler*innen demokratierelevante Erfahrungen nicht nur mit Schulen, Lehrer*innen und Eltern, sondern auch mit Akteuren der Zivilgesellschaft, Vereinen, Gemeinden, Firmen und kommunalen Einrichtungen machen können.
Aus diesen Ansprüchen heraus haben sich bisher folgende Bausteine des Sozialen Lernens entwickelt:

„SoLe“


Ab Klasse 5 wird durchgehend das Unterrichtsfach SoLe erteilt, in dem es um kooperatives Miteinander, Gesprächsregeln, Strategien zur Konfliktlösung und den Erwerb von Erfahrungen der Selbstwirksamkeit geht.
Hierbei greifen wir Elemente der Lions Quest Programme „Erwachsen werden“ und „Erwachsen Handeln“ auf. Das gesamte Kollegium ist und wird im Lions-Quest-Programm aus- und fortgebildet.

„Klassenrat


„Zeit haben, um über Probleme in der Schule zu reden“ ist wohl der erste Gedanke, wenn man an einen Klassenrat denkt. Die Europaschule Kamp-Lintfort sieht in der Durchführung des Klassenrats jedoch ein neues Element der Schulentwicklung, das uns die Möglichkeit gibt, den Umgang miteinander, das Lernklima, die Klassenkultur und die Schulkultur zu verändern.

Im Klassenrat werden aktuelle Themen der Schüler*innen behandelt, hier ist der Raum, um über Probleme in der Klasse oder zwischen Klasse und Lehrer*innen zu sprechen und gemeinsame Lösungen zu finden. Aber auch die Planung der nächsten Klassenaktivität oder das weitere Vorgehen im Unterricht können thematisiert werden.

Indem der Klassenrat fest in den Unterrichtsstunden des Faches „SoLe“ verankert ist, fühlen sich die Schüler*innen mit ihren Gefühlen und Problemen ernst genommen.

Der Ablauf erfolgt nach einer festen Struktur mit definierten Verfahren und Regeln, der im Bereich des Methodenerwerbs viele Chancen bietet. Die Schüler*innen können z.B. verschiedene Möglichkeiten demokratischer Entscheidungsfindungsprozesse trainieren und können Verfahren der Kommunikation innerhalb der Gruppe trainieren. Je nach Aufgabenverteilung im Klassenrat lernen Diskussionsleiter*innen in der Gruppe zu moderieren; es müssen Protokolle verfasst werden und es muss auf die Einhaltung der Regeln und des Zeitplanes geachtet werden.

„Teamtraining


„Unsere Vielfalt – unsere Stärke“ ist ein toller Slogan und schnell gesagt, aber das Leitziel der Europaschule umzusetzen, ist dann nicht immer ganz so einfach.

Denn wo Vielfalt ist, ist auch viel Toleranz nötig!
In den Teamtrainings, die in der Jahrgangstufe 5 regelmäßig zur Unterstützung der Klassenneubildung durchgeführt werden, führen die Trainer*innen die Kinder bewusst in Situationen, die nur in einer gut funktionierenden (Klassen)Gemeinschaft gemeistert werden können.
Die Kinder lernen nicht nur wichtige Regeln kennen, sondern auch sie einzuhalten. Dazu werden sie wohlwollend, aber konsequent immer wieder mit Regelverstößen konfrontiert. Die Schüler*innen lernen, wie sie gemeinsam zum Erfolg kommen, aber auch einen möglichen Misserfolg gemeinsam auszuhalten. Die Trainer*innen sind ausgebildete und zertifizierte Antigewalt- und Coolnesstrainer. Sie vermitteln Werte wie Respekt, Toleranz, Wertschätzung und Fairness gegenüber allen Mitmenschen und auch gegenüber sich selbst! Diese Form der Teamtrainings werden bei Bedarf auch in den weiteren Jahrgangstufen durchgeführt.

Weitere Bausteine des Sozialen Lernens


Die Schwerpunkte „Schüler*innen für Schüler*innen“, „Interkulturelles Lernen“, „Suchtprävention“ und „Lernen durch Engagement“ vervollständigen die Inhalte der „Sozialen Schule“. Durch diese und dazugehörige immer wiederkehrende Aktionen, die fester Bestandteil des Schulprogramms sind, wie u.a. die Teilnahme am buddY-Programm, die aktive SV-Arbeit und die Sporthelfer-/Schulsanitäter- und Streitschlichter-Werkstätten, werden während der gesamten Schullaufbahn nicht nur die Schülerpartizipation, sondern ebenso die Selbst-, Sozial- , und Konfliktbewältigungskompetenz gefordert und gefördert.
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