Naturwissenschaften

Grundsätzliches


Das Fach Naturwissenschaften wird in den Jahrgängen 5 und 6 integriert unterrichtet. In den höheren Jahrgangsstufen teilt sich der Fachbereich der Naturwissenschaften in die einzelnen Fakultäten Biologie, Chemie und Physik auf.
Ein besonderes Anliegen der Fachkonferenzen Naturwissenschaften ist es, die im Anschluss an den integrierten naturwissenschaftlichen Unterricht des Doppeljahrgangs 5/6 weiterhin unter fächerverbindenden und fachübergreifenden Aspekten zu gestalten.
Eine naturwissenschaftliche Grundbildung im Sinne der scientific literacy ist primäres Anliegen der Fachkonferenz. Die Schüler*innen für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen im Allgemeinen zu erziehen, versteht sich von selbst.

Inhaltsfelder des Faches Naturwissenschaften des Kernlehrplans NRW


„Kompetenzen sind stets an fachliche Inhalte gebunden und basieren auf einem gut abrufbaren strukturierten Fachwissen. Dieses wird in den nachfolgend aufgeführten Inhaltsfeldern erworben, die hinreichend Gelegenheiten bieten, fächerübergreifend naturwissenschaftliche Fragestellungen, Sachverhalte, Konzepte und Arbeitsweisen zu erschließen. Das Fachwissen wird über die verschiedenen Inhaltsfelder hinweg durch die Basiskonzepte strukturiert und vernetzt.
Lebensräume und Lebensbedingungen (1)
Die Kenntnis verschiedener Lebewesen in ihrem Lebensraum mit ihren besonderen Merkmalen, Eigenschaften und Abhängigkeiten ist Voraussetzung für ein Verständnis einfacher ökologischer Zusammenhänge. Ein Verständnis solcher Zusammenhänge, auf denen sowohl der Biotopen- als auch der Artenschutz basieren, ist jedoch nur möglich, wenn die physikalischen und biologischen Bedingungen des Lebensraums gleichermaßen berücksichtigt werden. Dies zeigt sich besonders ausgeprägt bei der Betrachtung der Angepasstheit an extreme Lebensräume. Manche Pflanzen und Tiere besitzen eine Bedeutung für den Menschen. Durch die gezielte Selektion spezifischer Merkmale bei Wildformen von Pflanzen und Tieren entstehen die heutigen Nutzformen.

Sonne, Wetter, Jahreszeiten (2)
Die Kenntnis verschiedener Lebewesen in ihrem Lebensraum mit ihren Erfahrungen von Sonnenenergie und Wärme sowie der Ablauf der Jahreszeiten gehören zu den elementaren Begegnungen mit der natürlichen Welt. Entsprechende Phänomene können mithilfe energetischer Betrachtungen und einfacher Teilchen- und Wechselwirkungsmodelle in Ansätzen beschrieben und erklärt werden. Der Transport von Sonnenenergie zur Erde bestimmt die Jahreszeiten und ist mit bestimmten Wettererscheinungen verbunden. Die Angepasstheit von Tieren und Pflanzen an die Jahreszeiten ist Ergebnis eines ständigen Prozesses der Evolution, während Menschen hier technische Lösungen gefunden haben. Die Sonne hat nicht nur Bedeutung für den Wärmehaushalt vieler Tiere, sondern auch als Energiequelle in natürlichen Prozessen wie etwa bei der Fotosynthese.

Sinne und Wahrnehmung (3)
Lebewesen nehmen Informationen mit ihren Sinnen aus der Umwelt über Sinneszellen und Sinnesorgane auf. Nervenzellen leiten Informationen weiter und verarbeiten sie als Wahrnehmung. Die Funktion von Sinnesorganen lässt sich mit Konzepten und Modellvorstellungen zum Charakter und zur Ausbreitung von Licht und Schall und entsprechenden Wechselwirkungen mit den Sinnesorganen erklären. Die Angepasstheit der Sinnesorgane verschiedener Lebewesen an spezifische Lebensräume ist überlebenswichtig. Unter den Sinnen des Menschen haben Auge und Ohr eine zentrale Bedeutung. Sie ermöglichen eine gute Orientierung in der Welt, haben aber auch ihre Grenzen, was beispielsweise bei „optischen Täuschungen“ deutlich wird. In den Naturwissenschaften stellt sich damit die Frage nach unabhängigen objektiven Messverfahren.

Körper und Leistungsfähigkeit (4)
Das Zusammenspiel von Knochen, Gelenken, Muskeln und Organen ist ebenso wie die Zufuhr von Energie über die Nahrung Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers. Kenntnisse über Hebelwirkungen und Kräftegleichgewichte sind zum Verständnis von Körperbewegungen und zur gezielten Nutzung von Werkzeugen zur Verstärkung körperlicher Kräfte erforderlich. Wissen über Bau und Funktion der an der Energieversorgung beteiligten Organe und zur Zusammensetzung der Nahrung ist eine notwendige Grundlage für Entscheidungen bezüglich einer gesunden Lebensweise. Dazu gehören die sinnvolle Auswahl von Nahrungsmitteln sowie die Reflexion von Essgewohnheiten unter Beachtung hinreichender körperlicher Bewegung. Fehlernährung und Bewegungsmangel sind dagegen Auslöser für viele Zivilisationserkrankungen.

Stoffe und Geräte des Alltags (5)
Schüler*innen werden täglich mit einer Vielzahl von Stoffen und Geräten konfrontiert, deren Zusammensetzung bzw. Nutzen oder Funktion sich nicht unmittelbar erschließt. Hilfreich sind hier erste Klassifizierungsmerkmale sowie Verfahren, Stoffe anhand ihrer Eigenschaften voneinander zu unterscheiden. Von besonderer Bedeutung für die Chemie sind Stofftrennungen. Besonders wichtig für Anwendungen in technischen Geräten sind elektrische und magnetische Stoffeigenschaften. Elektrische Stromkreise und Wirkungen des elektrischen Stroms in diesen Geräten werden wesentlich von den verwendeten Materialien bestimmt. Die Kenntnis dieser Beziehungen ist Voraussetzung, um einfache elektrische Geräte unter Beachtung energetischer und systemischer Aspekte verstehen und sicher nutzen zu können.

Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung


„Die Leistungsbewertung soll über den Stand des Lernprozesses der Schülerin oder des Schülers Aufschluss geben; sie soll auch Grundlage für die weitere Förderung der Schülerin oder Schülers sein“ (§ 48 SchulG, §6 APO SI). Da im Pflichtunterricht der Fächer des Lernbereichs Naturwissenschaften in der Sekundarstufe I keine Klassenarbeiten und Lernstandserhebungen vorgesehen sind, erfolgt die Leistungsbewertung ausschließlich im Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht“.
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ. Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen im Lehrplan zumeist in ansteigender Progression und Komplexität formuliert. Dies bedingt, dass alle Lernprozesse Schüler*innen Gelegenheit geben müssen, grundlegende Kompetenzen, die sie in den vorangegangenen Jahren erworben haben, wiederholt und in wechselnden Kontexten anzuwenden. Ergebnisse von Lernerfolgsüberprüfungen sind für Lehrer*innen Anlass, die Zielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu überprüfen und ggf. zu modifizieren. Für die Schüler*innen sollen die Rückmeldungen zu den erreichten Lernständen eine Hilfe für das weitere Lernen darstellen.
Bei der Leistungsbewertung sind alle ausgewiesenen Kompetenzbereiche („Umgang mit Fachwissen“, „Erkenntnisgewinnung“, „Kommunikation“ und „Bewertung“) angemessen zu berücksichtigen. Aufgabenstellungen sollen deshalb darauf ausgerichtet sein, die Erreichung der dort ausgeführten Kompetenzerwartungen zu überprüfen.
In den Fächern des Lernbereichs Naturwissenschaften kommen im Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht“ schriftliche, mündliche und praktische Formen der Leistungsüberprüfung zum Tragen.
Bei der Leistungsbeurteilung von Seiteneinsteigern, Flüchtlingskindern und SuS mit Förderstatus sind die Beurteilungsbereiche angemessen zu berücksichtigen.

Grundsätze:
Die Fachschaft hat sich darauf verständigt, verschiedene Aspekte von Leistung zu bewerten.
  • Die Leistungsbewertung findet im Bereich der „Sonstige Leistungen“ statt, da im Vergleich zu den Hauptfächern keine größeren schriftlichen Arbeiten vorgesehen sind Zu den „Sonstigen Leistungen” zählen die schriftlichen, mündlichen und praktischen Beiträge.
  • Kurze schriftliche Arbeiten in Form von Tests sollen neben den „Sonstigen Leistungen“ eine angemessene Berücksichtigung finden. Es sollen zwei Tests pro Halbjahr geschrieben werden, die in Dauer (max. 15 Minuten) und Umfang (letzte Unterrichtseinheit) zu begrenzen sind. Die Wertigkeit von Tests ist nicht höher anzusetzen als sonstige mündliche Leistungen. Ein Test darf nicht den Rang einer Klassenarbeit haben.
  • Im Sinne der Orientierung an Standards sind grundsätzlich die im Lehrplan ausgewiesenen Bereiche: „Umgang mit Fachwissen“, „Erkenntnisgewinnung“ sowie „Kommunikation“ und „Bewertung“ bei der Leistungsbewertung angemessen zu berücksichtigen.
  • Die Bewertungskriterien für alle Bereiche sind den Schüler*innen transparent zu machen und sie erhalten zu ihren erbrachten Leistungen eine Rückmeldung zu Fortschritten und Defiziten. Den Schüler*innen wird zu Beginn des Halbjahres eine Leistungsbewertungsübersicht an die Hand gegeben, anhand derer Sie die Bewertungskriterien stets vor Auge haben.
  • Leistungsbewertung im Bereich „Sonstige Leistungen“
    Die Bewertung der mündlichen Mitarbeit ist zu messen an der Qualität der Aussage. Eine effektive Arbeit in Gruppen fordert soziale Kompetenzen, konzentriertes und zielgerichtetes Arbeiten.
    Die Kooperationsfähigkeit und die Qualität der Arbeitsprodukte sind in die Bewertung mit einzubeziehen.
    Weitere Leistungen wie altersgemäße Präsentationen mit unterschiedlichen Techniken, ordnungsgemäß geführte Arbeitsmappen mit Inhaltsverzeichnissen,
    eigenständig angefertigte Zusatzarbeiten und Tests werden in die Notengebung einbezogen.
    Bewertung der sonstigen Leistungen
  • Mündliche Mitarbeit - Kriterien
  • Schriftliche Übungen (Tests etc.)
  • Versuchsprotokolle/ Beobachtungsbogen bei Schülerexperimenten
  • Schüler*innen-Vorträge - Kriterien
  • Experimentierfähigkeit (Aufgaben im Laborteam, motorische- und koordinierende Fähigkeiten etc.)
  • Heft-Führung
  • Methodenkompetenz der SuS
  • Schüler*innenvorträge/ Referate
  • Anhand der nachfolgenden Kriterien bzw. Indikatoren können die Leistungen der einzelnen Schüler*innen beobachtet, mit Hilfe von Beobachtungsbögen dokumentiert und auf dieser Grundlage schließlich bewertet werden.